Vor dem Urlaub ist nach dem Urlaub: Eine ungeduldige Patientin, eine mürrische Kollegin, so viel liegengebliebene Arbeit und der Chef macht Druck – “War ich nicht gerade noch unter Palmen am Meer und jetzt das?“.
Es hat keine 10 Minuten gedauert und Du steckst wieder in der täglichen Routine. Die alten Bekannten, wie Frust, Kritik, Langeweile oder Stress haben sich sofort vorgedrängelt. Wo sind die lustigen Begebenheiten, die Leichtigkeit, die Anerkennung und der Spaß? Trauen sie sich nicht, sich zu zeigen oder übersiehst Du sie?
Von Freude also keine Spur, aber was kannst Du tun, um Dich nicht gleich am 1. Tag runterziehen zu lassen?
Nun, wenn Du Dir die Kernfrage nach dem Sinn Deines Tuns beantworten kann, gelingt es Dir, Dich auf Deine persönlichen Fähigkeiten und Stärken zu konzentrieren bzw. sie einzubringen. Spaß hast Du nämlich dann, wenn Du Deine Arbeit selbst als wertvoll einschätzt und selbst Deine Erfolge siehst, auf die Du stolz sein kannst. Das trägt ungemein zur Motivation bei und lässt Dich entspannt auf die ungeduldige Patientin reagieren und die schlechte Laune Deiner Kollegin elastisch ausfedern.
Zwei Wochen nach dem Urlaub ist die Routine dann wieder ganz präsent und es könnte sich unterschwellig eine bei Seite geschobene Unzufriedenheit bemerkbar machen.
Was ist es? Fehlt es Dir an Abwechslung? Hast Du Konflikte innerhalb des Teams oder ist es die Über- oder Unterforderung, die Dich auf Dauer quälen?
Hilfreich kann also sein, wenn Du Dich selbst fragst, was Dir an Deinem Job besondere Freude bereitet.
- Das Arbeitsumfeld in einer toll eingerichteten Praxis?
- Die Assistenz in bestimmten Behandlungsbereichen?
- Das selbstständige Arbeiten als Prophylaxe-Assistentin oder Dentalhygienikerin?
- Das Technische, wie Abdrucknahme und Provisorien-Herstellung?
- Die Einhaltung der Hygieneanordnungen?
- Die administrative Arbeit, wie bspw. Buchführung und Rechnungswesen?
- Oder ist es der intensive Kontakt zu den PatientInnen?
Manchmal reicht es schon, sich im Team darüber austauschen, ob nicht jemand das, was man selbst nicht so gern tut, übernimmt, weil es ihm leichtfällt oder er sogar Freude daran hat. Wenn sich ein Team optimal organisiert, wäre der/die Chef/in nicht gut beraten, das nicht anzuerkennen. Das Zauberwort einer modernen Arbeitsweise heißt nämlich Selbstorganisation!
Doch mehr noch kannst Du selbst für kleine Wunder sorgen!
- Wenn Du Pause machen kannst, mache sie konsequent und gehe möglichst an die frische Luft. Egal, was für ein Wetter ist! Durchatmen, weite Sicht und das Leben außerhalb der Praxis beobachten, lädt Deine Batterien ganz schnell auf.
- Halte in Deinem Bereich Ordnung. Richte ihn Dir so ein, dass Du Dich dort wohlfühlst, dass es Dein „kleiner Strand unter Palmen“ ist und manchmal können sogar kleine Erinnerung dafür sorgen (bspw. eine Muschel), dass das stärkende Urlaubs-Gefühl punktuell zurückkommt.
- Checke Deinen Biorhythmus. Auch wenn Du wegen der Kinderbetreuung immer nur Frühdienste machen willst, kann Dich das stressen, weil Du eigentlich ein Langschläfertyp bist. Versuche das unter Einbeziehung Deiner Familie vielleicht wenigstens an einem Tag anders zu organisieren und entfalte Dich am Nachmittag.
- Prüfe Dich, ob Du nicht an Bildungshunger leidest. Vielleicht brauchst Du für Deine persönliche Entwicklung neue berufliche Herausforderungen, weil Du weißt, dass viel mehr in Dir steckt. Dann sprich das offen an und suche gemeinsam mit dem/der Praxisinhaber/in nach Möglichkeiten.
Fazit: Es sind nicht immer nur die äußeren Umstände, die zur Unzufriedenheit beitragen. Es sind oftmals Deine eigenen Überzeugungen und die münden in einen Kreislauf der sich vorauseilende Prophezeiung nennt.
Gehst Du am ersten Tag nach dem Urlaub mit der Einstellung auf Arbeit, dass jetzt alles wieder Sch… wird, beeinflusst das unweigerlich Dein Denken. Unsere Gedanken beeinflussen wiederum unsere Handlungen und so wirst Du Dich entsprechend benehmen. Das führt dann zwangsläufig zu den Ergebnissen, dass Du es keinem recht machen wirst und sie Dir das auch so quittieren. Das Fiese daran ist, es bestätig am Ende Deine negative Eingangsüberzeugung.
Trittst Du hingegen beschwingt und mit freudiger Zuversicht auf einen schönen 1. Arbeitstag Deinen Dienst an und bist Du voller positiver Gedanken, wird es Dein Handeln ebenso leicht und fröhlich erscheinen lassen. Das Resultat wird sein, dass alle ein wenig von Deiner Urlaubsenergie partizipieren. Du selbst bekommst bestätigt, dass der Urlaub Dir gutgetan hat und es auch wieder schön ist, auf Arbeit zu sein und das deckt sich dann mit Deiner positiven Eingangsüberzeugung. Sei Deine eigene Magierin!